Mittwoch, 2. Juli 2008

Mittwoch, 2. Juni Welcome to Mongolia

Hallo an alle zuhause !!

Aus aktuellem Anlass ein Update zur momentanen Lage in der Mongolei.

In 4 Tagen, ueber einige teils haarstraeubend schlechte Pisten, sind wir ueber Krasnojarsk, Canck und Irkutsk zum Baijakalsee und von dort weiter nach Sueden an die mongolische Grenze gefahren. Die Blogs dazu folgen, sobald Zeit und Technik es wieder zulassen. Auch diese Tage waren voller fantastisch netter Menschen und interessanter Begegnungen und sollen im Blog nicht fehlen. Genausowenig wie mittlerweile fast 4 cm grosse "Killerbremsen", die unserem erklaerten Krieg gegen alles was summt und fliegt eine komplett neue Taktik abverlangen.

Wir sind seit 2 Tagen in der Mongolei, mit den Bikes und uns ist soweit alles ok, das neue WP-Federbein arbeitet prima und das Geraeusch im Motor ist bisher unveraendert.

"Welcome to Mongolia" ! Unser Empfang im Land an der Grenze zwischen Altanbulag und dem russischen Khiagt war ausgesprochen freundlich und bis in die Haupstatdt Ulan Bator wurden wir wir, wie auf der ganzen Reise, von freundlich winkenden und hupenden Menschen begruesst. Die Durchfahrung von Ulan Bator selbst ist ein eigenes Erlebnis, aber auch das haben wir erfolgreich und vor allem unverletzt hinter uns gebracht.

Was wir aber nicht wissen konnten war, dass die aufsteigenden Rauchwolken am Strassenrand der Friedensallee der Beginn gewalttaetiger Auseinandersetzungen mit bisher 4 Toten und ueber 100 Verletzten sein sollten. Das Hauptgebaeude der kommunistischen Partei war von Demonstranten der demokratischen Opposition gestuermt und in Brand gesetzt worden.Anlass dazu waren vermutete Wahlmanipulationen bei der vor 2 Tagen abgelaufenen Praesidentschaftswahl.
Die Unruhen sind in der Nacht weiter eskaliert, mehrere Gebaeude und Autos wurden in Brand gesteckt und Geschaefte teilweise gepluendert. Mittlerweile ist ein 4 taegiger Ausnahmezustand im Land verhaengt , zusaetzlich dazu eine Alkohol und Ausgangssperre im Zentrum von Ulan Bator. Die Innenstadt ist derzeit von Polizei und Militaer abgeriegelt. Die Friedensallee, auf der wir zuvor in die Stadt gefahren waren, wurde kurz darauf gesperrt.

mehr Infos dazu unter anderem hier:

Glueck fuer uns war dabei, dass wir noch im OASIS-Guesthouse von Sybille und Renee gelandet sind . Die beiden leben seit 13 Jahren in der Mongolei und kennen sich sehr gut aus-Ihre Einschaetzung der Lage ist fuer uns extrem wertvoll, zumal sie beide die Situation als ernst, aber nicht als gefaehrlich einstufen. Wir sind in ihrem Guesthouse in einem GER, einer mongolischen Jurte am Stadtrand weit genug entfernt vom Zentrum der Unruhen untergebracht, die sich heute nach aller Einschaetzung bereits wieder beruhigt haben sollen. Nach intensiver Beratung mit Renee und Sybille haben wir uns entschieden, morgen in die Berge im Westen zu fahren, um dort die weitere Entwicklung abzuwarten. Notfalls koennen wir von dort auf kleinen Strassen zurueck in den Norden zur russischen Grenze bei Kjaght fahren, ohne durch Ulan Bator zu muessen.
Also bitte keine Sorge um uns, auch wenn wir uns zur Zeit nicht ueber sms und Handy melden koennen, da die mongolischen Netzbetreiber aus technischen Gruenden keine Verbindung zulassen. Wir haben heute eine monglische SIM-Card gekauft und werden versuchen, wenigstens ein Notfall-Telefon zum Laufen zu bringen , das Ganze ist aber irgendwie mit dem"Cracken" der deutschen Handys verbunden , und wir wissen nicht, ob und wie es funktionieren kann !

Die Mongolei selbst ist ein fantastisch schoenes, aber auch sehr, sehr schwieriges Land, wie wir in den superinteressanten Gespraechen mit den Sybille, Renee und Renees Bruder Dietmar erfahren, der gerade mit den beiden das zweite Haus baut. Ihre Geschichten haben uns heute den ganzen Tag gefesselt und uns vielmehr von diesem Land naehergebracht als jeder Reisefuehrer. Renee selbst ist Biker mit Herz und Seele, und fuer Motorradfahrer, aber nicht nur fuer diese, ist das Oasis-Guesthoese in Ulan Bator fast schon ein Muss.
Auch wenn es heir unruhig zugeht - Die Lage wird sich nach aller Einschaetzung wieder beruhigen, und die Mongolei ist sicher einer der schoensten und interessantesten Flecken Erde, die man bereisen kann.
Wie wir hier leben ( richtig gut, mit Gulasch, Wiener Schnitzel und Kaiserschmarrn zum Nachtisch - ja , wir geben es zu , nach 2 Monaten einheimischer und eigener "Kueche" ist es herrlich, mal wieder "wie bei Muttern" zu essen) koennt ihr Euch unter http://intergam-oasis.com/ anschauen - eine wirkliche kleine Oase von 2 Menschen mit einem SEHR grossen Herzen fuer die Mongolei !

NO WORRIES !!! Wir berichten weiter , sobald wie es wieder geht !

Hombre und BABA
"Crazy German Bikers mit dem Haendchen fuer aussergewoenliche Situationen"