Schweren Herzens verlassen wir Almaty, wo wir uns spontan sehr wohlgefühlt haben. Ludmilla,die gute Seele unserer kleinen Pension, läßt es sich nicht nehmen, uns beide mit einem Küßchen auf die Wange zu verabschieden. Wir folgen der Strasse entlang des
Tianshan-Gebirges nach Osten in Richtung der chinesischen Grenze.
Auf unserem Weg zum Charyn-Canyon lassen wir unterwegs die in unseren zwar sehr robusten Bmw-Stiefeln, aber bei 40 Grad im Schatten eben auch sehr heiß gewordenen Füße im noch sehr frischen Wasser des Issyk-Sees abkühlen. Der kleine Bergsee liegt malerisch am Ende einer kleinen Paßstrasse, auf der Baba dann noch von einer Biene in den Hals gestochen wird. Die Fahrt zum Seeufer selbst wird dann nocheinmal zu einer kurzen, aber heftigen Geländesporteinlage- das Bad im See versöhnt uns aber schnell wieder mit der Welt.
Um 9 Uhr morgens steht die Sonne schon fast senkrecht über uns und beginnt gnadenlos, neue Tageshöchsttemperaturen in Richtung hitzefrei zu produzieren.
Wir fahren weiter durch wunderschöne Landschaften mit schneebedeckten Gipfeln zur Rechten und mehr landwirtschaftlich genutzten Flächen im Tal. Es tut dem Auge gut, wieder etwas außer dem Horizont wie zuletzt in der Steppe sehen zu dürfen.
Nach ca. 200 km biegen wir kurz vor sunset links auf eine 10 km lange Sand- und Schotterpiste zu einem der schönsten Naturdenkmäler Kasachstans ab- dem Charyn-Canyon !
Das Schauspiel tausender verschiedener Rot- und Brauntöne, die die untergehende Sonne auf die vom Charyn bizarr zerklüfteten Felsen zaubert, ist mit Worten kaum zu beschreiben, war aber allein die 9000 km Fahrt seit der deutschen Grenze wert !
Da wir nirgends ein Schild finden, daß das Zelten im Canyon verboten wäre, schließen wir daraus, das wir genau hier auf den fantastischen Sternenhimmel und den Sonnenaufgang über dem Canyon warten sollen.
If you wanna be free, be free !
Hombre und Baba