Sonntag, 15. Juni 2008

Mittwoch, 4. Juni und Donnerstag. 5. Juni 2008 Longway to Krasnojarsk mit Uebernachtung auf dem Jenissei

Wir fluechten erfolgreich aus der Tundra, die uns und den Erdboden in der Nacht noch mit ordentlich Regen versorgt hat.. Das befuerchtete Schlammbad auf dem Weg zurueck zur Hauptstarsse bleibt gottseidank aus und auch hier zieht uns der TKC 80 wieder problemlos durch das nasse Gelaende. Strassenreifen moegen oft komfortabler sein, aber es sind immer wieder laengere und kuerzere Passagen auf der Tour, in denen wir keine einzigen Stollen missen moechten. Uberhaupt ueberrascht uns das vorhandene Restprofil des TKC 80 nach ueber 10000 km unter voller Last mit Gepaeck ausgesprochen positiv - mindestens weietre 5000 km waren aktuell ueberhaupt kein Problem.



Ein langer Tagestrip bringt uns nach Krasnojarsk, ein wiedermal hilfsbereiter einheimischer Biker fuehrt uns zu einem Hotel am Ufer des Jenissei und wieder einer unserer tollen Zufaelle laesst uns Vieetje treffen. (hope I got your name right, if you read along this) Sie ist eine belgische Bikerin, derzeit allein unterwegs mit Zug und einem Minirucksack - und sie spricht fuer unsere Verhaeltnisse hervorragend Russisch.


Sie erzaehlt uns von einer schwimmenden Pension am Flussufer, und schnell finden wir uns fuer nur 600 Rubli in der superengen Kajuete eines ehemaligen russischen Flusskreuzfahrers wieder, der mittlerweile als Ablegestation fuer die Reisen ins Nordpolarmeer dient, in das der Jenissei nach ca. 5000 km Laenge endet ( es gibt verschiedene Angaben zur Flusslaenge zwischen 4000 und fast 6000 km, je nach Zaehlart) Ansonsten beherbergt unser Schiff zahlreiche Charaktere, von Reisenden, Urlaubern bis zu Saisonarbeitern, die in den Sommermonaten rund um die Schiffahrt und den Tourismus ihr Geld verdienen.

Wir fahren mit den Bikes den Treppenabgang zum Schiff hinunter, um einen sicheren Parkplatz zu haben und verwandeln mit unseren Koffern, Rollen und 4 Reifen unsere Kajuete in kuerzester Zeit in eine Art Motorad-Box, in der Bewegung nur noch durch koordinierte Absprache moeglich ist.

Den Abend verbringen wir mit Vieetje - eine beindruckende Frau, die mit ihrem Bruder im Jahr zuvor auf aehnlicher Strecke unterwegs war ( damals mit gebrochenem Federbein auf einer 1150 GS) und jede Menge Welt solo und mit Ihrem Bruder bereist hat. Morgens um 4 muss sie ihren Anschlusszug erwischen, unser Angebot , wenigstens ein paar Stunden in unserer Kabine irgenwie zu schlafen lehnt sie dankend ab und verschwindet um 2 Uhr morgens in die sibirische Nacht auf dem Weg zu Fuss zum Bahnhof.


We wish you all the best and have a safe and pleasant trip - hope to C U around when you are back !


Die Naechte sind mittlerweile fast bis Mitternacht taghell, und erst der fruehe Morgen laesst einen wunderschoenen Nebel auf einen der groessten Fluesse Russlands niedersinken, bis auch wir die die Muedigkeit eines langen Reisetages spueren und in unserer Kajuete Nummer 31 verschwinden.

Morgenstimmung am Jenssej

Wir erleben die Zeitverschiebungen hier momentan in sehr kurzen Abstaenden, die innenren Uhren sind nur schwer zu justieren und morgen wartet ein langer Tag mit Wartung und hoffentlich Reparatur von Babas BMW auf uns !


Gute Nacht


Hombre und Baba (zur Zeit Kapitaene auf dem Jenissej )