Der wunderbare Wahnsinn mit den russischen Bikern ist wie die unendliche Geschichte.
Kaum schliessen wir das Kapitel Chabarowsk mit den Iron Tigers um Mike, Vatia, Hans ("GANS") und alle anderen aus dieser wunderbaren Truppe,
so oeffnet sich die naechste Tuer, von der wir noch nichts ahnen, als wir uns morgens von unserer Stadteskorte verabschieden.
Groesstenteils gute Strassen mit einzelnen, teils verschlammten Schotterpassagen lassen uns trotz unserer "wie-immer-Gruess-Gott-Gewitterwolke" gut gelaunt Richtung Danireczinsk rollen - immer schoen langsam und kontrolliert, an Babas Kettenrad sind bereits die meisten Zaehne abgebrochen und das ganze hat mehr mit einem Solinger Wellenschliff als mit einem Zahnrad gemeinsam. Die Ritzel koennten wir jetzt wohl ersetzen, vom dermassen ploetzlichen "Tod eines Kettenrads" war nicht auszugehen (waer das nicht fast ein Buchtitel a la Arthur Miller).
Als wir gearade die Stadtgrenze erreichen und uns auf einen Cafe zusammensetzen, was wir weiter tun wollen, faehrt schon Igor, einer der lokalen "IRON TIGERS" auf seinem Chopper vor und laedt uns direkt zu sich und seiner Familie in sein Haus ein.
Wir verbringen den Abend in seinem wunderschoen gelegenen und stilvoll eingerichteten Haus mit einem selbstgejagten Hirschschaschlik, Baerenfleisch und rotem Kaviar zum Fruehstueck mit Igors Freunden, Nachbarn und seiner wunderbaren Familie.
Wieder wird ein neues Kapitel russischer Gastfreundschaft geschrieben, und wieder wissen wir nicht wirklich zu antworten. Am morgen besichtigen wir noch Igors Firma, bevor wir unter einem froehlichen Hupkonzert weiter Richtung Vladivostok aufbrechen.
Es regnet und wird zunehmend stuermischer und ungemuetlich auf den Bikes. Wir haben unsere kompletten Regenklamotten angelegt. Wir mahnen uns gegenseitig uber Funk zur Vorsicht, da der Wind immer boeiger wird - gleichzeitig zwingen uns unsere Ritzel und Kettenraeder zusammen mit den immer wieder aus dem Nichts auftauchenden Schlagloechern und kurzen Schlammpisten zu langsamer, konzentrierter und vorsichtiger Fahrt.
Unsere letzten 500 km bis zum Pazifik liegen vor uns - wir konnten nicht ahnen, das es Kilometer fuer die Motorradgeschichte werden sollten.
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Dranbleiben - Es lohnt sich !!
Hombre und BABA